Zehn Minuten
von guinness44
Samstag, irgendwo zwischen Terminen und Verpflichtungen kommt es zu einer ungeplanten Verschiebung einer Übergabe und mit einem Mal sind zehn Minuten „freie“ Zeit „gewonnen“:
Zehn Minuten ohne jegliche Verpflichtung.
Zehn Minuten, die man XY anrufen könnte.
Zehn Minuten, in denen man noch schnell etwas besorgen könnte.
Zehn Minuten, die man aber auch einfach nur langsam genießen kann.
Zehn Minuten, in denen man voller Genuss ein Stück Kuchen essen kann.
Zehn Minuten, in denen man die Hektik der anderen Menschen wahr nimmt.
Zehn Minuten, in denen man noch einmal zum Bäcker zurück gehen könnte, um ein zweites Stück Kuchen zu essen.
Zehn Minuten, um über die Attraktivität einer Frau nachzudenken, die vorbei gelaufen ist.
Zehn Minuten, in denen sich die verspannten Kiefer gelöst haben.
Zehn Minuten, die dann doch schneller vorbei sind, als es einem lieb ist.
Erschreckend.
10 Minuten.
So wenig.
Wie kann man sich den Alltag so zunageln?
Verzeihung, ich mag nicht übergriffig klingen, aber dieses Kleinstmaß finde ich erschreckend.
Keine Sorge, die Verpflichtungen waren nicht alle zeitgebunden, d. h. man kann sie schieben. Die beschriebenen 10 Minuten waren allerdings völlig frei, also auch ohne schlechtes Gewissen.
wie unterschiedlich man getaktet ist.
10 Minuten Freilauf nehme ich nicht mal wahr.
Unter dem Stundenmaß nehme ich Freiraum kaum wahr.
Zuhause oder bei der Arbeit hätte ich es wahrscheinlich auch nicht, aber da ich unterwegs war, ergab es sich.
Eine zehnminutenlange Freiheit – ein Paradies.
Nachmittäglichschöne Grüsse vom Schwarzen Berg
Ja, eine Freiheit.
Dem Glücklichem schlägt keine Stunde, sagt man ja.Nun können wir wahrscheinlich nicht pausenlos glücklich sein.
Das in allem Gedränge Zeit bleibt, 10 Minuten zu achten, macht Sie hoffentlich glücklich.
Ich war tatsächlich glücklich. Das mag aber auch am Beginn der Zwetschgensaison bzw. der Zwetschgenkuchensaison liegen.
Schön.
Und mit Pflaumenkuchen helfe ich bei Gelegenheit gern zum Fortbestand Ihres Glücks.
Vielen Dank. Interessant, dass Sie auch vom Pflaumenkuchen sprechen. So bin ich auch aufgewachsen, aber habe mich dem hiesigen Sprachgebrauch angepasst.
Richtig muss das doch Quetschekuche heissen 😉
Prallsonnische Grüsse vom Schwazze Bersch
Quetschekuche versteht außer uns beiden und vielleicht Lila Sumpf doch niemand, Herr Ärmel.
Das reicht doch, ein Quetschekuche vom Blech würde eh nicht für so viele Versteher ausreichen 😉
So habe ich es noch gar nicht gesehen, aber so ein Blech ist immer zu schnell leer. Die liebe Frau Arabella hat allerdings impliziert, dass sie mit einem Blech Pflaumenkuchen aushelfen könnte. Auch sehr lecker.
Wirklich gern.Ich habe da ein Rezept von der Mutter meiner Schwiegermutter und diese wiederrum hatte eine Bäckerei und auch noch in der guten alten Zeit. Also der Kuchen ist heute noch eine Sünde wert.Herr Guinness,wenn die Pflaumen reif sind, lade ich Sie hiermit herzlich in den Garten ein.
…und es steht zu vermuten, dass sie, das sächsische Idiom beherrschend, den entsprechend wohlkingenden Sprechsang dazu beisteuern könnte. (ergo weniger essen würde) ~~~ 😉
Herr Ärmel, wo ist denn Ihre gute Kinderstube geblieben? 🙂
Herr Guinness, Sie als Pragmatiker stellen mir diese Frage – ich bin erstaunt.
Quetschekuche werrd nedd im Kinnerzimmer gesse…
Kommt nedd widda for
Abgemacht un die Hand druff
Herr Ärmel,Sie glauben doch nicht im Ernst daran.Im übrigen würde ich im Extremfall auf meine gute Erziehung zurück greifen.Meine Frau Mutter stammt aus Schlesien,ihrer Erziehung sei Dank kann man mich verstehen.Wortwörtlich.
Ich weiß leider nicht mehr, ob es Polt oder Jonas oder ein anderer bayr. Humorist war, der im breitesten bayr. Dialekt meinte: „Jo mein, i bin a Spätvertriebener und will Ostpreissich lerna“
Hm,ich gebe zu bedenken, meine Frau Mutter ist eine feine schlesische Dame.Aber natürlich haben Sie Recht.;-)
Hiermit darf ich mich verabschieden.Der Gärtnergatte hat keinen Schokoladenkuchen mehr.
Schön war’s bei Ihnen lieber Herr Guinness.
Frau Arabella, es war mir ein Vergnügen. Auf ein baldiges Wiederlesen.
Liebe Frau Arabella, sächsisch war die erste Fremdsprache, die ich bereits als Kind erlernte und beherrschte dank einer nachbarschaftlichen Familie mit Kindern.
Im Gegensatz zu vielen Westdeutschsozialisierten liebe ich diesen indigenen Dialekt noch immer und gebrauche ihn hin&wieder um unliebsamaufdringliche Zeitgenossen auf Distanz zu halten…
Herr Ärmel, Sie Teufelskerl. Wenn Ihnen Mitbürger auf den Senkel gehen, dann holen Sie Ihr Sächsisch raus und schon haben Sie Ruhe?
Der Dialekt scheint Umfragen zufolge Anlass zu abfälligen Billigwitzereien ebenso zu geben, wie man Menschen dieses Zungenschlages gerne herabsetzt und aufs niederträchtigste imitiert. ///
Aber man kann sich Leute auch vom Hals halten damit. Lästige Schwätzer beispielsweise, die einem beim Fotografieren auf den Zeiger gehen mit ihrem fragwürdigen Mitteilungszwang…
An mein Herz ,lieber Herr Ärmel.Oder : Gommse in meene Arme.Herzlichst.Ihre Arabella
Ei verbibbschd – isch flieesche schon ~~~~
Verehrter Herr Guinness,selbst wenn ich es anders wollte,könnte ich es nicht. Ich bin Sächsin !
*lach* ja, vor allem letzteres…
Obwohl…,
mann/frau kann sich gar nicht schnell genug zwischen all diesen schönen Alternativen entscheiden, und schon sind die10 Minuten vorbei, och..
Habe mich einfach treiben lassen und war damit ein „Hindernis“ für andere Fußgänger.
Hat doch bestens funktioniert, die Zehnminutenfreizeitnutzung: Mit Zwetschgenkuchen ohne jegliche Verpflichtung die verspannten Kiefer lösen, der Hektik anderer Gewahr werden und dann doch lieber die schöne Frau wahrnehmen. Fetzt! Besser als noch ein Telephonat reinzuquetschen, Schnellbesorgungen zu machen oder zu hadern, daß die geschenkte Zeit zu kurz sey. ich gratuliere zur richtigen Entscheidung, mein Lieber.
Vielen Dank
Ich liebe diese 10 Minuten. Wo man „ohne schlechten Gewissen“ einfach nix tut und/ oder seine Gedanken einfach streifen lässt.
Ist so ein klein bisschen Urlaub im Alltag 🙂
Es ist immer das schlechte Gewissen, dass im Weg steht und das sollte man eigentlich in den Griff bekommen können. Gelingt mir aber fast nie.
.. vielleicht, weil „eigentlich“ immer schon die Einschränkung beinhaltet.
Prallsonnige Grüsse vom Schwarzen Berg
Ich verstehe echt die Leute, die sich mit ner Zeitschrift auf dem Klo verschanzen. Das ist auch so eine Auszeit
Darin liegt die Kunst, die freie Zeit auch zu erkennen und dann zu genießen. Ich werde mir daran ein Beispiel nehmen.
Wenn Du ein System feststellen solltest, so lass es uns bitte wissen.
Manchmal frage ich mich, wie das früher war, als der Mensch noch in freier Wildbahn lebte. Als er sich keine Gedanken um Zeit und wie man sie nutzen kann/ sollte gemacht hat.
So ganz ohne Uhr, wo man im Winter mehr und im Sommer weniger schlief?
Woher weißt du, wie viel die Menschen damals geschlafen haben? 😛
Guter Punkt. Ich meine, das einmal gelesen zu haben.
Wenn man nur Feuer und sauteuere Kerzen zur Beleuchtung hat, ist es nur logisch das die Arbeit im dunkel eingestellt wird.
Das nicht gearbeitet wurde, da bin ich mir relativ sicher. Die Frage ist, ob die Leute wirklich geschlafen haben. TV werden sie wohl nicht geschaut haben.
Zehn Minuten nur für mich? Toll! Zum lachen, weinen,ein Kapitel in meinem Buch lesen oder zehn Minuten mit der Katze schmusen. Oder villeicht mal eben den Kühlschrank plündern, einen lieben Menschen anrufen und, und, und… Hach da gibt es viele schöne Dinge die man tun kann!
Herrlich, der Mini Urlaub im Alltag.
10 freie Minuten,… ich glaube die vergehen dann so schnell ohne was getan zu haben weil man die Zeit damit verbrachte darüber nachzudenken was man mit den 10 Minuten anstellen könnte
Einfach treiben lassen. Hatte es gestern noch einmal versucht, aber auf Befehl klappt das nicht.
Zehn Minuten, um zu bloggen. Passt.
bei XY anrufen dauert doch keine 10 minuten!
Vielleicht wenn Du mit XY sprichst. Bei mir dauert es immer länger