Vom Menschenfreund zum Menschenfeind und zurück innerhalb weniger Stunden
Der folgende Eintrag wird wahrscheinlich auf den ersten und auch den zweiten Blick keinen Sinn ergeben. Ich stelle ihn trotzdem online. Schaun mer mal, was passiert.
Wenn man mich beschreiben würde, dann würden wahrscheinlich Worte wie ruhig, zurückhaltend, besonnen, weltoffen, tolerant etc. Verwendung finden. Ich würde dem auch zustimmen. Zum einen, da es zum Großteil positive (wenn man keinen Political Correctness Faktor unterstellt) Beschreibungen sind und zum anderen, weil ich mich auch selbst so sehe.
Umso erschreckender empfinde ich es allerdings wie schnell diese vermeintlich positiven Eigenschaften in meinem Kopf innerhalb kürzester Zeit verschwinden, wenn bestimmte Triggerpunkte ausgelöst werden. Am stärksten zeigt sich das im Straßenverkehr, wenn (vermeintliches) (Fehl)verhalten anderer Verkehrsteilnehmer mit entsprechenden Kommentaren kommentiert wird. Wenn andere Personen im Auto sitzen, dann behalte ich die Worte für mich. Wenn ich alleine fahre, dann spreche ich sie aus. Es sind keine schönen Worte und entsprechend will ich sie nicht widergeben. Wie dünn ist die „Zivilisationsschicht“ tatsächlich und was würde sie aushalten, wenn ich wirklich Stress hätte?
Die andere Seite des Spektrums war nur unwesentlich später, als mich die Freude dazu brachte wildfremde Menschen (mit gleichen Interessen) zu umarmen. Einfach so. Und es waren Menschen für die ich normalerweise die Straßenseite wechseln würde, wenn ich sie anderer Stelle treffen würde. Wie groß ist das Potential interessante Menschen kennen zu lernen, wenn man einfach nur offen auf sie zugehen würde.
Ob nun positive Ausschlägen nach oben oder negative nach unten. Am Abend wusste ich die eigenen vier Wände wieder zu schätzen.