Der Ehevertrag
von guinness44
Anlässlich einer Diskussion bei Ellas Blickwinkel zum Thema Ehe: (https://ellasblickwinkel.wordpress.com/2017/04/06/tagebuchbloggen-wmdedgt-042017/)
Beim Notar:
Notar: Haben sie den Vertrag gelesen und verstanden?
Zukünftige Ehefrau: Ja
Zukünftiger Ehemann: Ist mit dem Vertrag sicher gestellt, dass im Falle einer Scheidung eventuelle Unterhaltszahlungen auf den maximalen Betrag X begrenzt sind?
Notar: Genau, im Falle einer Scheidung ist es begrenzt. Im Todesfall ist es eine gewöhnliche Zugewinngemeinschaft, d. h. ihre zukünftige Frau erbt als ob es keinen Ehevertrag geben würde.
Zukünftiger Ehemann: Das bedeutet, dass ich im Falle meines Todes mehr wert bin als wenn ich wenn ich geschieden bin? Könnte man das nicht noch anpassen?
Notar: Man kann alles regeln, aber wenn ich ihnen einen Rat geben darf: Wenn sie so denken, dann sollten sie sich ernsthaft fragen, ob sie wirklich heiraten wollen.
Pfui Ehevertrag. Wie unromantisch! Eine Ehe ist doch kein Geschäft. Zumindest nicht überall 😉 Spätestens beim Scheidungskrieg wünscht sich dann die Mehrheit der fehlende-Liebe-beim-bloßen-Gedanke-an-Ehevertrag-Argumentierer, einen selbigen herbei.
Wie heißt es so schön: Irgendwann ist die Liebe vorbei aber Hektar bleibt Hektar
Langsam wird das mit dem reich heiraten doch eine Option, du.
Wenn mein Schwiegervater nicht die Reichtümer noch offenlegen sollte, dann wird das wohl nichts mehr. Ich kenne tatsächlich jemand, der reich geheiratet hat. Der war vorher schon vermögend und erfolgreich. Im Vergleich zu seinem Schwiegervater war er allerdings ein Loser und der Schwiegervater lässt keine Gelegenheit aus es ihm zu sagen.
Da muss er die Frau schon sehr lieben, bei dem Schwiegervater. Aus dem Grund bin ich froh, dass mein Vater keine weitere Tochter hat. Der ist auch so die Kategorie alle potentielle Schwiegersöhne unvermögende, besitzlose Loser. Außer natürlich die, die er persönlich aussuchen würde…
Aber hey, denk daran, dass bei der zweiten Frau alles besser wird. 😉
Die zweite Frau Deines Vaters?
Ich glaube und lebe immer noch in guten wie in schlechten Zeiten.
Darauf kannst Du und Dein Mann sehr stolz sein
Ein Ehevertrag ist etwas sehr Romantisches, kein Ehevertrag auch. Und zwar jeweils nur aus Sicht eines der beiden Partner, nämlich den der im Falle eines Falles mehr zu verlieren hätte. Insofern zieht im Falle einer Scheidung immer einer den finanziell Kürzeren, ob mit Ehevertrag oder ohne. (Außer wenn beide immer gleich viel haben und verdienen, aber dann ist ein Ehevertrag ohnehin witzlos…)
Wow, als Romantisch hätte ich es nicht bezeichnet. Es macht allerdings Dinge einfacher, wenn man noch miteinander spricht.
Das sowieso, wobei schriftliche Vereinbarungen manchmal auch hilfreich sein können, wenn das Sprechen schwierig wird. Was ich aber eigentlich sagen wollte, ist, dass mit oder ohne Vertrag sich immer einer vom beiden in ein höheres Risiko etwas zu „verlieren“ begibt, insofern ist es per Definition immer ein einseitiges Einverständnis, einem eventuellen „Verlust“ zuzustimmen, der andere stimmt einem möglichen „Gewinn“ zu.
Absolut richtig und ich meinte, dass man den Vertrag aufsetzt, solange man noch miteinander spricht. Wenn man erst einmal nur über Anwälte kommuniziert dann wird es schwierig und teuer.
schon traurig, wenn man so denkt, weil dann glaubt man ohnehin nicht an ein „für immer“ oder „in guten wie in schlechten zeiten“. andererseits kann ich es in der heutigen zeit schon auch irgendwo verstehen.
Es klingt maximal unromantisch. Andererseits spricht man dann noch vernünftig miteinander.
Stimmt. ich hab mich dann trotzdem dagegen entschieden. mal sehen, ob ich das eines tages bereue 😛